Die diesjährige Bürgerversammlung fand am 28. Oktober im Rimstinger Gemeindesaal statt.
Nach der Eröffnung und Begrüßung erläuterte der Bürgermeister im Rahmen des Rechenschaftsberichtes die Maßnahmen und Investitionen des vergangenen Jahres und berichtet über viele Dinge aus dem Gemeinschaftsleben, insbesondere im Bereich Soziales und Vereinswesen.
Im Bereich Hochbau steht, inzwischen bereits im dritten Jahr, der Neubau der Sporthalle und des Heizwerks im Vordergrund. Aber nun ist es geschafft. Die Sporthalle ist eingeweiht und in Betrieb und das Heizwerk läuft ja bereits seit einem Jahr.
Die Sporthalle wurde in der kurzen Zeit von nur 1 ½ Jahren errichtet, was der Bürgermeister nicht ohne Stolz berichtet und noch besser dabei ist, dass das Bauwerk rd. 350.000,-- € günstiger war, als im Vorfeld prognostiziert. Die Kostensumme lautet derzeit auf 4,31 Millionen €, wobei noch nicht alle Gewerke endgültige abgerechnet sind – große Überraschungen sind hier aber nicht mehr zu erwarten.
Ein bebilderter Rückblick auf die schöne Einweihungsfeier am 09. Oktober 2016 zeigt, dass tolle Programmpunkte geboten wurden und Akteure und Gäste sehr zahlreich und mit großer Freude das Fest mitgefeiert haben.
Der Dank gilt nochmals allen, die an diesem Großprojekt „Neubau Sporthalle und Heizwerk“ mitgewirkt haben: Planer, Ingenieure, Baufirmen, TSV und Schützengesellschaft Schafwaschen Rimsting, freiwillige Helfer, Spender, Gemeinderat, Verwaltung und Bauhof.
Und im Bereich Hochbau steht auch bereits das nächste größere Projekt bevor; die alte Sporthalle an der Greimhartinger Straße wird abgebrochen und an dieser Stelle baut die Gemeinde ein Gebäude mit 9 Wohnungen, gefördert im Sozialen Wohnungsbau. Die Baukosten sind einschließlich aller Nebenkosten und dem Abbruch auf 2 Millionen € geschätzt. Der Zuschuss der Regierung beträgt 757.000,-- €; daneben wird ein zinsgünstiges Darlehen der Bayerischen Landesbodenkreditanstalt (LaBo) in Höhe von 1,25 Mio. € gewährt. Das Projekt trägt sich finanziell selbst, durch die Mieteinnahmen. Das Gebäude wird im Übrigen an das Heizwerk angeschlossen.
Das frühere Hallenbad, das derzeit als Getränkemarkt genutzt ist, und die Wohnung mit Garagen bleiben bestehen.
An vielen gemeindlichen Gebäuden wurden auch wieder Unterhaltsmaßnahmen durchgebührt, von Insektenschutzgittern bei den Küchen der Kindertagesstätten bis zur Erneuerung der Westfassade der Grundschule (Fenster neu und Anstrich).
Im Bereich Tiefbau wurde wieder eine ganze Reihe von Straßensanierungen durchgeführt für insgesamt rd. 96.000,-- €. Hier wird versucht durch regelmäßige Instandhaltungen die Straßen so zu erhalten, dass sie letztlich alle einwandfrei benutzbar sind.
Gleiches gilt im Bereich Wasser- und Kanalleitungen. So wurde z. B. in der Buchenstraße ein neuer Sickerschacht eingebaut und verschiedene Pumpen erneuert; insbesondere läuft derzeit die Erneuerung des Kanalpumpwerks in Schafwaschen, die mit einer Investition von ca. 100.000,-- € zu Buche steht.
Im Bereich des Wasserwerks wurde das Überhebepumpwerk in Burgersdorf für rd. 45.000,-- € saniert.
Zum geplanten Einheimischenprojekt in Gänsbach-Leiten muss leider berichtet werden, dass dieses aufgegeben werden musste. Aufgrund der Einwände der Unteren Naturschutzbehörde war das Projekt letztlich nicht mehr durchzuführen.
Auch die Außenbereichssatzung Ratzing wird nicht mehr weiter verfolgt; hier stellte sich insbesondere die Oberflächenwasserbeseitigung als sehr problematisch dar.
An der Nordstraße soll das Gewerbegebiet erweitert werden; Antragsteller war die Firma Graber, die aus dem Innerortsbereich aussiedeln möchte; daneben werden aber auch weitere Gewerbeparzellen geschaffen.
An der Oberdorfstraße ist ein Aussiedlerhof geplant; Stall und Maschinenhalle sind bereits genehmigt.
Für den Bereich der Reithalle an der Ecke Oberdorfstraße / Greimhartinger Straße wird ein städtebauliches Entwicklungskonzept in Auftrag gegeben.
Der Ausbau der Breitbandversorgung geht weiter; zum einen werden mit gemeindlicher Beteiligung in Höhe von 68.325. € noch 2 Versorgungslücken geschlossen, im Bereich Sieglweiher-Kalkgrub-Gmein und Haimling-Stiedering; der Zuschuss beläuft sich auf 159.425 €. Zum anderen betreibt die TELEKOM auf eigene Kosten einen Ausbau im Ortsbereich, was an einer ganzen Reihe Baustellen im Ort beobachten kann.
Die Umstellung zum Digitalfunk bei den Freiwilligen Feuerwehren läuft derzeit noch im Probebetrieb; die Kosten werden sich auf rd. 19.000,-- € belaufen, wobei ein Zuschuss von 9.500,-- € avisiert ist.
Zum Themenbereich Energie / Klima ist es sehr positiv, dass durch den Betrieb des Heizwerks, an das 20 Gebäude angeschlossen sind, rund 180.000 l Heizöl pro Jahr eingespart werden können. Zudem wurde eine Photovoltaikanlage für den Strom-Eigenverbrauch installiert.
Eine weitere Photovoltaikanlage mit 60 kwp für den Eigenverbrauch in Sporthalle, Schule und Rathaus wird auf dem Dach der Sporthalle installiert. Auf die ursprünglich angedachte Möglichkeit eine Speichermöglichkeit zu schaffen wurde verzichtet, da der Strombedarf fast ausschließlich tagsüber besteht, wo auch Strom produziert wird.
Zum Thema Speichermöglichkeiten hat der Arbeitskreis Energieautarkie für Rimsting kürzlich einen Vortrag im Gemeindesaal organisiert, wofür der Bürgermeister seinen Dank ausspricht.
Das im letzten Jahr noch ganz neue Thema „Naturpark“ hat sich inzwischen mangels Beteiligung der Gemeinden erledigt.
Die geplante Fusion der Tourismusverbände Rosenheim und Traunstein gestaltet sich unverändert schwierig; man wird aber nicht aufgeben und es gibt zumindest konkrete Bestrebungen im Bereich der Gemeinden rund um den Chiemsee, im Prien- und Achental landkreisübergreifend zusammenzuarbeiten.
Das neue Mähkonzept für den Chiemsee, das heuer noch mit der Anschaffung einer zweiten Mähkuh namens „Krautinsel“ ergänzt wurde, ist heuer wenig in Anspruch genommen worden.
Erfreulicher Weise hielt sich der Bewuchs des Seebodens im Schafwaschener Winkel sehr in Grenzen.
Die vom Arbeitskreis Verlandung Schafwaschener Winkel initiierte und durchgeführte Entnahme von Schwemmholz im Schafwaschener Winkel gestaltete sich aufgrund der behördlichen Auflagen
leider nicht so erfolgreich wie erhofft.
Die Pflege der Beziehungen zur Partnergemeinde Sukoro erfolgte durch den Besuch von Rimstinger Kindern in Ungarn. Kinder und Betreuer sind ganz begeistert von ihrer viertägigen Reise zu Beginn der Sommerferien zurückgekehrt. Der Dank gilt den Eltern, die hier freiwillig und ehrenamtlich die Begleitung übernommen haben.
Für 2017 ist es geplant, dass wieder Kinder aus Sukoro nach Rimsting kommen; schon heute geht die Bitte an Vereine und Organisationen, sich bei der Programmgestaltung zu beteiligen.
Zum Thema Asylbewerber ist zu berichten, dass derzeit 21 Personen in Rimsting wohnen, sowie 6 anerkannte Flüchtlinge + 2 Personen, die aufgrund der Familienzusammenführung hier leben.
Darunter befinden sich in 8 Familien 12 Kinder.
Ein ganz besonderer Dank gilt hier den Asylbeauftragten Viktoria und Rudi Krämmer und dem Helferkreis mit 14 aktiven Personen. Weitere Helfer könnten gut gebraucht werden und insbesondere werden auch Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge gesucht. Die Bürger sind aufgerufen, sich zu melden, wenn Hilfe geleistet werden kann.
Die Wohnungssuche ist besonders wichtig, da der Landkreis die rechtliche Möglichkeit hat, anerkannte Flüchtlinge den Gemeinden zuzuweisen. Da Rimsting die Zahl der aufzunehmenden Asylbewerber nach dem Königsberger Schlüssel nicht erfüllt, könnte eine Zuweisung erfolgen.
In der Kinderbetreuung läuft in Rimsting nach wie vor alles sehr gut; die Gemeinde trägt für die Kindertagesstätten ein jährliches Defizit von einer viertel Million € und daran ändert sich auch mit der Erhöhung der Gebühren nichts Nennenswertes.
Das Kinderferienprogramm war auch 2016 wieder ein voller Erfolg; Insgesamt 115 Kinder haben an den 34 Aktionen teilgenommen. Ein Dank ging an dieser Stelle an die Vereine und Privatpersonen, die hier mithelfen, sowie an Erika Schmid, die zuständige Sachbearbeiterin und Gesamtorganisatorin im Rathaus.
Der Überblick über die Vereinsfeste dieses Jahres zeigt wieder, dass hier viel Engagement und Begeisterung herrscht und die unterschiedlichsten Festivitäten stattfinden und auch angenommen werden.
Aus dem Bereich Personal berichtet der Bürgermeister darüber, dass der langjährige Bauhofleiter Hans Gaßbichler in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Das Bauhofteam wurde durch zwei neue Mitarbeiter verstärkt: Michael Posch im Bereich Gebäudeunterhalt und Josef Kinne im Wasserwerk.
Für Schule und Sporthalle wurde ein neuer Hausmeister eingestellt; Ciprian Naghi, der in der Versammlung vorgestellt wird.
Der Finanzbericht fiel auch heuer, trotz der großen und vielen Maßnahmen, wieder sehr positiv aus. Der Gesamthaushalt beinhaltet knapp 12 Millionen €. Natürlich ist die Pro-Kopf-Verschuldung gestiegen. Nachdem Sie letztes Jahr bei nur 139,-- € lag, beträgt sie jetzt 333,-- €. Damit ist sie zwar höher, aber immer noch in einem sehr verträglichen Bereich, zumal zwei neue Gebäude und damit Immobilienwerte geschaffen werden konnten.
Beim Blick in die Zukunft denkt der Gemeinderat weiterhin an einen Neubau östlich der neuen Sporthalle an der Priener Straße. Die Nutzung ist offen; in jedem Fall ist eine öffentliche Toilette geplant. Erforderlich werden voraussichtlich Räume für die Schulkindermittagsbetreuung sein und auch die Bücherei ist nicht vergessen. Man wird die die Finanzierbarkeit abwarten, die letztlich den Ausschlag geben wird.
Für den Kiosk an der Strandanlage wird man zumindest die baurechtlichen Voraussetzungen für eine Sanierung mit Erweiterung schaffen; weitere Entscheidungen, insbesondere die Beurteilung der Kosten werden dann folgen.
Im Rimstinger Friedhof wird die bestehende Urnenwand 2017 verlängert.
Einen Betrag von rd. 60.000,-- € wird man aufwenden müssen, um die Bestandsplanung und Berechnungen für die Beantragung der wasserrechtlichen Erlaubnis für die Einleitung von Niederschlagswasser in Vorfluter erstellen zu lassen.
Abschließend erklärt der Bürgermeister, dass dieses Jahr Großprojekte abgeschlossen und auch viele mittlere und kleine Dinge geschafft wurden.
Trotzdem hat die Gemeinde auch für die Zukunft schon wieder größere Dinge im Hinterkopf, trotzdem werden die vielen kleinen Aufgaben nicht vergessen, das wird versprochen. Es besteht die Hoffnung, alles so fortführen zu können wie bisher.
Dazu sind natürlich viele Faktoren wichtig; die entsprechenden Steuereinnahmen, die die Bürger abführen und die die Gemeinde dann versucht sinnvoll einzusetzen;
die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat und in den Ausschüssen, sowie auch in und mit der Verwaltung und allen gemeindlichen Einrichtungen.
Und die Gemeinde braucht die Mithilfe der Bürger – ehrenamtlich, freiwillig, engagiert; die Bürger, die Entscheidungen mittragen, vielleicht sogar die, von denen sie nicht ganz so überzeugt sind, aber auch die Bürger die sachlich und fair konstruktive Kritik äußern sind besonders wichtig.
Deshalb gilt der Dank des Bürgermeisters wieder allen für ihren Einsatz zugunsten der Gemeinde.
Jedem einzelnen, aber auch den vielen Vereinen und Organisationen, die das Gemeinwesen im Dorf am Laufen halten.
Die Anregungen der Bürger, die im Rahmen der sich anschließenden Diskussion vorgetragen wurden, wird der Gemeinderat in seiner Sitzung am 13.12.2016 behandeln.
Mit einem herzlichen Dank an die anwesenden Bürger für das Interesse und die Aufmerksamkeit wird die Bürgerversammlung 2016 geschlossen.